Freitag, 02.03.2018 – Mission, schöner reicher Ort, Pismo Beach, Solvang & Santa Barbara

 

Wir schlafen in einer Wohnsiedlung und sind wieder etwas aufgeregt, ob wir nicht verscheucht werden. Es passiert aber nichts. Wir stehen nicht allzu spät auf, kaufen schnell ein Käffchen und fahren dann nach ? Dort befindet sich eine schöne Mission. Gestern hatte uns ein Mann noch einen Ort empfohlen, in den wir jetzt fahren. Er ist tatsächlich unfassbar schön – reich! Die Häuser sind zauberhaft und der Strand sieht wunderbar aus. Wäre es wärmer, würde man sofort am Strand liegen und in die Fluten springen wollen. Nun fahren wir erstmal eine Weile, bis wir in unser erstes San kommen. Aber welches San es war??? Auf jeden Fall sehen wir einen Supermarkt – ein Mexikanersupermarkt. Yeah! Aufregende neue Dinge! Und tatsächlich gibt es total cooles Gebäck mit pinkem Frosting, das natürlich sofort in die Einkaufstüte wandert. Außerdem kaufen wir Arizona Eistee und Milchreis. Der kann ja nur gut sein (ist er auch!). Im Auto snacken wir unser Gebäck – in einigem ist Vanillecreme drin. Mmhh! Es geht weiter, wir stoppen mal wieder bei Felsen im Wasser. Viele Leute beobachten das Seeleben mit Ferngläsern, wir finden unseres grad nicht. Mist. Anschließend stoppen wir in Pismo Beach, weil man das vom Namen kennt. In der Touristeninfo fragen wir, was wir bis runter nach LA noch sehen sollten. Die Lady gibt uns eine sehr coole Antwort: Bis dahin sei eigentlich nichts mehr zu sehen, sie könne uns nur noch ein dänisches Dorf empfehlen, das aber nicht an der Küste liegt. Ja, das klingt doch toll. Das nehmen wir mit. So verabschieden wir uns für ein Stück von der Küste und fahren durchs Land. Das ist auch interessant, vor allem, weil der Himmel immer wieder aufreißt und es dann plötzlich wieder gießt. Ein stetiger Wechsel.

In Solvang angelangt, sind wir tatsächlich ganz erstaunt: Windmühlen, Häuser im dänischen Stil, dänische Cafés, Museen etc. Die Geschichte hinter dem Dorf ist, dass sich dänische Pädagogen vor einigen Jahrzehnten dort niedergelassen haben und der Stil bis heute fortlebt. 

Danach zieht es uns wieder an die Küste – Santa Barbara wartet auf uns. Das Wetter ist zauberhaft! Wir genießen die Palmen, das Meer, das kleine Städtchen, es fühlt sich so sehr nach Urlaub an! Nun müssen wir uns aber noch ein Stückchen mehr an LA ranbewegen, damit wir morgen nicht mehr so viel fahren müssen. Also suchen wir uns eine Vorstadt aus, in der man deutlich merkt, wie nahe wir an LA dran sind. Der Verkehr ist enorm. Zudem ist die Vorstadt extrem groß, riesig. Wir sehen enorme Autocenter, die ineinander übergehen. Da stehen Hunderte, wenn nicht Tausende Autos dicht an dicht. Wir wollen unser Glück auf einem Walmart Parkplatz versuchen, leider ist der Walmart aber in einem Konglomerat an Geschäften, die sich den gigantischen Parkplatz teilen. Wir fragen lieber, ob wir über Nacht hier stehen dürfen und der Securitymann hat nichts dagegen. Er sagt: Man werde glauben, dass wir bei Walmart arbeiten. Davor snacken wir noch eine Kleinigkeit, einen Taco mit Nachos. Ist kein Hit, aber ok. Dann richten wir uns gemütlich im Auto ein und werden gegen 1 Uhr morgens durch Klopfen und eine Stabtaschenlampe aufgeweckt. Ja – stehen darf man auf dem Parkplatz, aber nicht im Auto übernachten. Glücklicherweise verzichtet der Sicherheitsbeamte darauf, die Polizei zu holen. Nur wir müssen jetzt was anderes finden. Ach, das nervt doch. Wir parken mit doofem Gefühl in irgendeiner Wohnsiedlung und verhalten uns ganz unauffällig. Der Schlaf ist etwas unruhig, weil man immer nicht weiß, ob da nicht auch mal Polizeibeamte vorbeifahren. Mist. Hoffentlich wird das in LA nicht so schwer…  

 Ach so, wir sind übrigens überhaupt nicht so weit gekommen, wie wir es geplant hatten, wir wollten heute eigentlich schon in LA angekommen sein. Naja, dann haben wir wohl einen Tag weniger dort, dafür mehr Zeit für die Fahrt dorthin, da wir bereits unser Hotel für Las Vegas vom 5. auf den 6. März gebucht haben. 

Samstag, 03.03.2018 – Hügel im Wasser, Malibu Lagoon State Beach, Santa Monica, Beverly Hills & Hollywood

 

Da wir in einer Wohnsiedlung schlafen und außerdem richtig viel auf dem Programm haben, stehen wir um 7 Uhr auf. Zunächst steht mal wieder ein Hügel im Wasser auf dem Programm. Danach erreichen wir diesen wunderschönen kleinen Ort und können unser Glück nicht fassen: Im Wasser schwimmen richtig viele Delfine, sogar in kleinen Gruppen zu dritt und einer springt sogar aus dem Wasser und macht diese kleine Drehung in der Luft. Das ist stark! Wir werden fürs frühe Aufstehen belohnt. Die Meeresluft und die Säuger genießen wir richtig doll, bevor wir weiterfahren. Nächster Halt: Malibo Lagoon State Beach, danach ein Strandabschnitt mit super schönen Häusern. Man merkt, dass die Parksituation schwieriger wird, aber wir finden was.

Sogar in Santa Monica bekommen wir einen guten Parkplatz in der City, der zwar was kostet, aber nicht viel. Die Sonne scheint! Urlaub! Sonne, Strand, Meer, wunderschöne Häuser, Palmen, die stereotype Urlaubsatmosphäre. Santa Monica ist tatsächlich extrem nice, sehr gepflegt, wenn man das so sagen kann. Wir bummeln am Strand lang, betreten den Pier mit seinem typischen Riesenrad, machen einen kleinen Abstecher in die Innenstadt und sehen erstaunt, dass das westliche Ende der Route 66 in Santa Monica ist. Da wir noch so viel erleben wollen, müssen wir uns leider aus dem Urlaubsparadies lösen und in ein anderes fahren – nach Beverly Hills!


Der Verkehr ist sogar ganz ok und wir ergattern einen Parkplatz in nächster Nähe zum Rodeo Drive. Wem das alles nichts sagt: Nicht schlimm, die ganzen Straßen und hippen Plätze haben wir auch erst durch Recherchieren auf dem Zettel! Wir können eine Stunde auf dem Parkplatz stehen, so dass wir uns beeilen müssen. Also auf zum Rodeo Drive, einer Straße mit für Normalsterbliche unbezahlbaren Geschäften wie Versace, Gucci oder Prada. Eine Nobelgegend, in der man die Stars ab und zu treffen können soll. Ja – wir sehen keinen. Aber die Frage ist auch, wen wir eigentlich erkennen würden, wir sind ja nun beide keine Hollywood-Spezialisten 😉 Also kann man auch sagen, dass wir vielleicht sogar jemanden gesehen haben, ohne es zu wissen! :D Wir spazieren gemächlich durch die bezaubernde Gegend, entdecken einen großen, sehr populären Schriftzug der Gegend und lassen uns von einem schicken, parfümierten älteren Herren in der Touristeninfo beraten, was wir noch sehen sollten. Er empfiehlt ein Hotel und einen Brunnen in der Nähe, wo wir wegen der inzwischen beinahe abgelaufenen Zeit mit dem Autochen hinfahren. Dabei stolpern wir noch über ein Haus, das wie ein Hexenhaus aussieht!

Nun müssen wir weiter, auf zum Sunset Strip, wo das Nachtleben tobt. Natürlich nicht am Mittag, als wir dort sind. Wir parken etwas weiter weg in einer Wohngegend und laufen dann ein Stück den Strip hoch und runter. Alles ist irgendwie voll cool, riesige Plakate hängen überall mit Ankündigungen von neuen Serien, riesige Gitarren stehen rum und erinnern an Musiker, man ist so mitten dabei. So lange wollen wir das Sightseeing aber nicht ausdehnen, schließlich wartet Hollywood noch auf uns. Davor fahren wir aber zum Hollywood-Zeichen hoch. Es ist ganz verwirrend: Man fährt extrem weit hoch und kommt dann zu einem Parkplatz, auf dem aber gar kein Platz mehr ist. Also geht es auf der anderen Seite wieder runter und wir fragen uns, ob wir wohl Pech hatten und der Hügel heute parkplatztechnisch ausgebucht ist. Aber nein, man wird nur auf einen anderen Parkplatz umgeleitet, von dem aus man wieder hochlaufen muss. Na bitte sehr. Nach etlichen Fotos beginnt der Abstieg. 


Der Tag ist für uns noch nicht vorüber. Agnes hatte was vom Universal CityWalk gelesen und auch einige Fotos gesehen. Man soll ein Schloss sehen können und naja, er wird wohl umsonst sein, der Walk. So begeben wir uns zum Universal Studio und zack – sind wir in einem Parkhaus gelandet. 25 soll der Eintritt kosten, 20, wenn man höchstens zwei Stunden bleibt. Aber da muss man nochmal kurz raus und woanders hinfahren. Uff. Das ist mal wieder reichlich Geld, aber wenn es toll ist?! Leider ist der Universal Park nicht mit in dem Vergnügen inbegriffen, wie wir erfahren müssen, der kostet weit über 100 Dollar! Wir wagen es trotzdem und es kommt sogar jemand, der den Wagen wegfährt.

Der CityWalk ist, wie sich herausstellt, eine Meile voller Geschäfte: Essen, Harry Potter Souvenir Shop, Socken, Seife – es gibt alles und alles sieht bezaubernd aus, die Seifen sind z.B. in Cupcake- und Donut-Form. Aber dass man für eine Erlebnismeile, auf der man auch wieder viel Geld loswerden kann, tatsächlich bezahlen muss, erscheint uns widersinnig. Aber es ist schon auch toll, gigantisch. 

Danach fahren wir nach Hollywood – endlich zum Walk of Fame! Wir finden einen Umsonst-Parkplatz ganz in der Nähe und spazieren in leichtem Regen durch Hollywoods Straßen. Wir begutachten die Vorbereitungen für den Oscar am nächsten Tag im Dolby Theatre, das ist stark, der rote Teppich liegt schon dort. Ansonsten speisen wir noch bei Mc Do und durchstöbern eine Passage.  Jemand von Scientology versucht uns zu bequatschen und Agnes ist empört. Wir wollen nicht in die Sekte eintreten!

Nun sind wir müde und müssen einen Schlafplatz finden. Irgendwie haben wir erfahren, dass es in LA eine Karte mit den verschiedenen Stadtteilen gibt, auf der markiert ist, wo man legal über Nacht parken darf. Wir picken uns unseren Stadtteil raus und stellen uns in eine erlaubte Straße. Wir sind bei Weitem nicht die Einzigen! Da sind richtig viele Auto und Wohnwagen! Wir sehen auch eine Firma und vermuten, dass viele Menschen wohl am nächsten Morgen dort arbeiten. Krasses Leben, meine Güte. 

Sonntag, 04.03.2018 – Los Angeles & Venice Beach

 

Am Morgen machen wir uns relativ frühzeitig auf in die City. Wir haben von einem Parkhaus gelesen, das ok teuer sein soll und relativ zentral in der City von LA liegt. Daniel fährt, was Agnes erleichtert. Es ist aber gar nicht voll auf den Straßen, wir haben uns einen guten Tag zum Erkunden ausgesucht! 

Wir parken also in der Nähe von Chinatown auf einem Außenparkplatz, weil wir keine Lust haben, ins Parkhaus zu fahren. Von da haben wir den Plan, erst in Richtung Chinatown zu gehen, dann ins Portugiesenviertel. Es ist lustig - die Straßen sind total leer. Es ist so gegen 9 Uhr und die Geschäfte haben noch nicht mal offen! Hier und da mal eine Bäckerei, aber das wars auch. Wir lassen uns Zeit und schlendern einfach durch die Straße. Ganz in der Nähe ist auch die Olvera Street, eine Gegend, in der man das mexikanische Erbe der Stadt ehrt und in der das älteste Haus der Stadt, das Avila Adobe aus dem Jahr 1818 steht. Wir kommen an einem kleinen Restaurant vorbei, vor dem die Leute wie verrückt Schlange stehen. Auch hier spinnen sie also :)

Auf unserem Rückweg Richtung Auto, also Richtung Downtown, ist es im Chinaviertel schon voller geworden. Das macht Spaß. Wir kommen noch an einem Platz vorbei, bei dem man zwar fotografieren darf, aber die Veröffentlichung der Fotos genehmigt werden muss. Herrjemine! 

Der zweite Tagesabschnitt bringt uns also nach Downtown. Wir nehmen alles mit, was Google Maps als interessante Orte ausweist. Konzerthalle, Museen, Parks, den "Angels Flight", eine Standseilbahn mit der kürzesten Strecke der Welt und natürlich kaufen wir auch einen goldenen Donut mit roter Füllung, weil ja Oscartag ist :) Es ist superleer in der City und wir fragen uns, ob wir tatsächlich im Kern gelandet sind oder ob die Post woanders abgeht. Wir stoßen noch nicht einmal auf viele Cafés oder Restaurants... Zum Schluss nehmen wir noch eine Mall mit, die aber auch nicht so ein Knaller ist. Von der Größe aber allemal beeindruckend! Inzwischen ist es Mittag und wir haben Hunger, so dass wir bei einem Portugiesen einkehren. Man kann nur Cash bezahlen, so dass wir noch Geld abholen. Man bestellt von einer Karte direkt am Schalter und kann dann bei der Zubereitung zuschauen. Wir haben Tacos, herzhaft und süß, sie sind ganz ok, aber jetzt auch nicht supergut. 

Wir beschließen, dass es uns nun reicht und wir uns auf den Weg Richtung Hollywood machen wollen - zur Oscarverleihung. Also holen wir das Auto ab, zahlen die Parkgebühr und Agnes fährt uns Richtung Oscar. Auf der Schnellstraße merken wir leider, dass alle anderen die gleiche Idee hatten... So fahren wir die nächste ab und beschließen, ins Getty Center zu gehen. Das soll keinen Eintritt kosten.. 

Was es auch nicht tut, stellen wir fest. Allerdings kostet das Parken 20 oder 25 Dollar... Ja, ja, Augenwischerei. Aber es ist auch ok. Das Getty Center, ein Kunstmuseum, ist riesengroß. Man muss aber auch erstmal hinkommen. Das tut man, indem man eine Bahn nimmt, die einen den Berg zum Museum hochbringt. Wir fragen uns, ob wir das auch hätten laufen können... Das werden wir beim nächsten Mal LA rausbekommen. 

Im Museum schauen wir uns zur Orientierung erstmal einen Film an. Wo ist was zu finden? Wir machen uns Notizen auf unserem kleinen Plan und besprechen dann, wo wir hingehen und was wir sehen wollen. Auf jeden Fall etwas Modernes, Skulpturen müssen nicht sein. Und so versuchen wir,  uns unseren Weg durch Getty Center zu bahnen, was manchmal gar nicht so einfach ist, weil man dann draußen steht, aber von dort nicht weiterkommt... Oder der Fahrstuhl ist kaputt oder es ist nicht klar, welcher Eingang nun welcher ist. Es ist nämlich echt gigantisch! Von der Dachterrasse sieht man eine andere Terrasse in luftiger Höhe, auf der schöne Kakteen wachsen. Es gibt einen hübschen Park mit Wasser und interessanten Bäumen und wir sind sehr begeistert. Vor allem die modernen Bilder mit Faden- oder Kratztechnik sind der Knaller!!! 

Da wir aber noch eine Agenda haben, machen wir uns nach gut drei Stunden wieder auf den Weg - es geht nach Venice Beach.

Yeah - Venice Beach!!! Agnes kannte das bis jetzt nur von Gilmore Girls!! Venice ist der Hammer! Ganz anders als erwartet, es ist total links da. Nicht so etepete schickimicki wie St. Monica, sondern eher wie Berlin  - ein bunter Mischmasch von Menschen, die sein wollen, wie sie eben sind. Es sieht wie der perfekter Ort für Aussteiger aus. Tattooläden, CD-Geschäfte, T-Shirt-Shops mit bekloppten Motiven, hier gibt es alles! Am Ende wartet eine ziemlich große Skaterbahn auf die Mutigen. Wir sind echt begeistert, vor allem auch, weil die Sonne so ultraschön untergeht und die Landschaft in ein irre tolles Licht taucht. Ja also Venice kann man gut machen :)

Unser Auto hatten wir übrigens kostenfrei in einer Straße abgestellt, wir mussten so 20 Minuten zur Promenade laufen. Voll ok, fanden wir.  Dann fahren wir in Richtung San Bernadino. Hier wartet noch eine Snackmöglichkeit auf uns und wir finden natürlich auch einen Schlafplatz.


Montag, 05.03.2018 – Route 66 & Las Vegas

 

In einem Blog  hatte Agnes Tipps entdeckt, welche Stopps man an der historischen Route 66 Richtung Las Vegas machen kann. Bis dato wussten wir übrigens gar nicht, dass die Route 66 überhaupt zu einem kleinen Teil zwischen LA und Las Vegas verläuft :) Victorville nach Barstow ist der kleine Abschnitt. Der Blogschreiber schlägt vor, an den Mormon Rocks zu beginnen. Das ist eine Felsformation, über die man ein wenig kraxeln kann. Wir finden auch eine kleine Infobroschüre, aber das Spannendste ist, dass es Hyänen oder sowas geben soll und wir auch ein paar Köttel sehen. Aber keine Tiere. Man hat einen schönen Ausblick über die Landschaft, aber uns erschließt sich nicht die Namensgebung. Naja, dann weiter. 

Das Route-66-Museum in Barstow hat leider geschlossen, deshalb führt uns der weg zu Elmer's Bottle Tree Ranch. Ohne Worte. es ist einfach irre!!!

Nun entscheiden wir uns noch für eine Geisterstadt, Calico Ghost Town. 

Calico is an old West mining town that has been around since  1881 during the most significant silver strike in California.  With its 500 mines, Calico produced over $20 million in silver ore over a 12-year span.  When silver lost its value in the mid-1890’s, Calico lost its population.  The miner’s packed up, loaded their mules and moved away abandoning the town that once gave them a good living.  It became a “ghost town.”  

Wir merken irgendwann, dass uns die Zeit unter den Finger davonrinnt, wir wollen doch auch noch in Las Vegas ankommen!!! Also springen wir in das verrückte 50er Jahre Diner "Peggy Sue's" nur schnell rein (ist obertouristisch) und fahren dann die Zzyzx Road herunter.  Man kommt am Ende an einen riesigen Salzsee, der einfach cool ist. Vor allem ist davor eine Siedlung, die in dem Nichts wie eine Oase wirkt! 



Unser letzter Stopp sind die Seven Magic Mountains, eine Kunstinstallation kurz vor Vegas. 

Tja und dann fahren wir rein. Es ist einfach faszinierend, wie aus dem Nichts plötzlich eine Gigantostadt entsteht. Man fährt die Straße lang und der Verkehr wird immer dichter, es ist immer mehr los, wir sind beide baff. Glücklicherweise ist unser Hotel ziemlich am Anfang des Strips (ja, es war auch nicht allzu teuer), es heißt Circus Circus. Guter Name. Wir parken kostenfrei auf dem Parkplatz des Hotels und schleppen uns dann mit Sack und Pack zum Hoteleingang. In der Lobby sind soooo viele Menschen!! Wir werden gefragt, ob wir ein Upgrade für 10 Dollar in den Haupttrakt haben wollen und im obersten Stockwerk schlafen wollen. Wir sagen einfach mal ja und finden, als wir im Zimmer ankommen, dass es eine gute Entscheidung war. Schöner Blick, super Zimmer, zwei Betten - was will man mehr?!

Agnes duscht also, während Daniel muckelt. Da wir uns an der Lobby einen Plan hatten geben lassen, wo wann welche Show läuft, streichen wir an, was wir wann sehen wollen. Und vor allem wo. Außerdem verabreden wir uns für später mit Agnes Bekannter Neele, die auch ein Work- und Travel-Jahr in Kanada macht und nun auf Ausflugstour ist. Sie wird ihre Reisepartnerin Johanna mitbringen. Zwar war sie auch in Vancouver und Victoria, aber da hatte es immer nicht gepasst mit einem Treffen.

Für Daniel und Agnes geht es nach der Erfrischung auf den Strip, naja, einmal schnell durchs Hotel und dann zu Mc Do. Gestärkt erobern wir nun die Hotels.. Aber wie macht man das überhaupt? Wir sind noch etwas unsicher. Einfach reinspazieren? Darf man das so einfach? Tja, wir tun es dann einfach. Reinspazieren.. Und keiner sagt was, also scheint das ok gewesen zu sein. Oh man. Wir sind so geflasht. Es ist der Wahnsinn, eine Pracht, die man nicht in Worte fassen kann. Ein Hotel neben dem anderen, eines faszinierender als das andere. Überfluss, Irrsinn, Eleganz - hier trifft alles aufeinander. Wir nehmen konsequent ein Hotel nach dem nächsten mit. Eines hat die Kanäle von Venedig im Inneren nachgebaut, eines hat den Eiffelturm draußen stehen, eines die Freiheitsstatue. Hier leuchtet ein Brunnen, dort auch. Wir wissen nicht, wohin wir zuerst blicken sollen. Deshalb wurde auch so viel in Videos festgehalten :D

Am späteren Abend, gegen 20h, treffen wir uns mit Neele und Johanna. Neele ist schon etwas abgeklärt, weil es ihr drittes Mal in Vegas ist und vieles nicht mehr so spannend für sie ist. Naja, wir lassen uns unsere kindliche Freude aber nicht nehmen. Wir nehmen alles mit, was geht, als letztes sind wir in dem Hotel, in dem wenige Monate zuvor eine krasse Schießerei mit vielen Toten war. Das gehört auch zu so einem Ausflug, es muss ja nicht immer alles nur toll und positiv sein. 

Gegen Mitternacht spazieren wir in unser Hotel zurück. Mit Gutscheinen gönnen wir uns noch ein Sandwich, das wir mit hochnehmen. Außerdem noch zwei Donuts. Daniel schläft danach instant ein, denn der Rückweg hat nochmal gut eine Stunde gedauert. Unsere Füße sind lahm, aber Agnes düdelt noch ein bisschen, bevor sie dann auch einschläft. 

Wir schlafen hervorragend. 



Dienstag, 06.03.2018 – Las Vegas & Hoover Dam

 

Am Morgen denken wir ernsthaft darüber nach, ob wir nicht noch eine Nacht verlängern sollten und fragen an der Rezeption nach, wie teuer das Zimmer dann wohl wäre. Es wäre gut doppelt so teuer wie das, was wir online bezahlt hatten! Nee also das ist uns zu krass. Also beschließen wir, nun noch einmal den Strip abzugehen und alles mitzunehmen, was wir am Abend davor aus Erschöpfungsgründen nicht mehr geschafft hatten. Wir fangen damit an, dass wir eine Runde an einen Spielautomaten gehen und einen Dollar verzocken. Zwischendurch hätten wir sogar zwei Dollar wiederbekommen, aber Daniel wollte die gerne wieder auf den Kopf hauen. Am Ende sind wir leer ausgegangen, aber das ist ok. Es ist gar nicht so einfach, überhaupt einen Automaten zu finden, der Bargeld annimmt.. 99 Prozent funktionieren mit Kreditkarte (ist ja klar). Die meisten Räume riechen nicht verraucht, außer in unserem Hotel - da muffelt es ganz ordentlich nach Rauch. Ansonsten haben die Hotels ihre eigene Note, eins riecht nach Vanille, eines eher frisch usw. Anschließend gönnen wir uns einen Auntie Anne's Cinnemon Sugar Soft Pretzel.. Er ist köstlich (findet Agnes).  In unserem Hotel gibt es einen Adventure Dome. Eine riesige Halle mit Jahrmarkt. Der totale Irrsinn. Zwei Rollercoaster, andere Fahrgeschäfte, Stände mit Losen, halt allem, was es auf dem Rummel gibt. Und das in einem Hotel. Man glaubt es einfach nicht. Natürlich kostet alles was und morgens ist halt auch super wenig los. Wir sagen, dass wir nächstes Mal mit etwas mehr Geld Las Vegas unsicher machen, das es uns für den Augenblick aber reicht, die Impressionen aufzunehmen. 

Schließlich spazieren wir die Straßen ab und werfen einen Blick ins Pelikanhotel und in alle möglichen anderen. Am späten Nachmittag müssen wir weiter, unser Ziel ist Arizona und wir wollen noch den Hoover Dam mitnehmen. Das ist eine Talsperre auf der Grenze zwischen Nevada und Arizona. Gestaut wird hier der Colorado River zum Lake Mead. Die Talsperre ist toll, man wird erstmal aber auf Bomben und so weiter kontrolliert, richtig mit Spiegel unters Auto halten. Leider ist es schon recht dunkel, als wir ankommen, aber wir sehen schon noch was. 

Allmählich müssen wir uns um eine Unterkunft für die Nacht kümmern und finden einen Truck Stop, bei dem wir nachfragen. Eigentlich ist er halt für LKW, aber der Besitzer erlaubt uns, dort zu nächtigen. Jippi. 



Mittwoch, 07.03.2018 – Grand Canyon Nationalpark

 

Am Morgen entdecken wir die wohl größte Kaffeeauswahl an einem Truck Stop! Es ist das Paradies, es gibt alle Sorten, jegliche Milcharten, Sirups, alles, was das Herz begehrt. Außerdem Hot Dogs - am Morgen. Der Tag kann nur gut werden. Recht früh starten wir unseren Weg zum Grand Canyon, denn der steht heute an. Leider müssen wir aber feststellen, dass uns unser Nationalparkpass abhanden gekommen ist, wir haben den scheinbar nicht von dem einen ins andere Auto mitgenommen beim Wechsel in San Francisco. So ein Mist. 

Deshalb beschließen wir, vor dem Grand Canyon in eine Visitorinfo zu fahren. Vielleicht kann man uns dort helfen. In der Info arbeitet eine ganz nette, ältere Dame, die sich viel Zeit nimmt und erklärt, dass sie uns nicht sagen kann, ob wir mit unserer Quittung des Natinalparkpasses (ja, die Quittung haben wir noch) reinkommen würden. Aber sie würde es uns sofort erlauben. Wir könnten übrigens nur zum South Rim, weil der North Rim 1000 Meter höher liegt und wegen Schnee noch geschlossen sei. Ja gut, ist uns ja egal, welche Seite wir mitnehmen. Sie erklärt uns, dass es Busse zu allen Attraktionen im Nationalpark gibt (ihr Mann ist dort Busfahrer), so dass man sein Auto gut stehen lassen kann.  Auch sagt sie, dass man in der Nähe des Ausgangs vom Grand Canyon kostenfrei parken kann, falls wir nicht alles an einem Tag schaffen. Wir berichten noch, dass wir gerne am nächsten Tag zum Antelope Canyon möchten und die Frau erklärt, dass man den nicht einfach alleine mitnehmen könne. Man müsste sich für eine Tour anmelden. Ach?! Sie gibt uns eine Telefonnummer und versucht, anzurufen, allerdings ist es noch zu früh.  Mit den ganzen Infos und Plänen versorgt, fahren wir zum Eingang. 

Dort zittern wir - kommen wir mit der Quittung durch? Ja, kommen wir. Mit Stirnrunzeln und "I'm not sure, but" - yeah. Der Eintritt wären sonst auch wieder 20 oder 30 Dollar gewesen, nicht gerade wenig, auch, wenn man damit eine Woche reinkommt. 

Natürlich gehen wir auch dort noch einmal zum Infoschalter und fragen nach, was wir sehen sollen :) Und dann laufen wir einfach den Plan ab, naja, fahren zur ersten Station und laufen die ganze Zeit am Rim entlang. Wir starten mit einem Weg runter in den Canyon, der stundenlang gehen soll. Wir müssen leider irgendwann umkehren, weil wir ja auch noch andere Dinge sehen wollen und ärgern uns etwas, dass wir den nicht als letztes angegangen sind. Dann hätte man seine Zeit besser abschätzen können. Naja. Wir treffen einen Mann, der berichtet, dass es Zwei-Tages-Touren runter gäbe, wobei die Maultiere die Taschen der Gäste tragen. Dann läuft man an einem Tag runter, übernachtet im Canyon und läuft am anderen Tag wieder hoch. Im Canyon soll es übrigens muckelig warm sein, so 18 Grad. Schön! 

Wir gehen aber einfach weiter. Es gibt Busse, die einen von Station zu Station bringen, aber wir wollen das halt laufen und uns zurückfahren lassen. Es ist schon echt beeindruckend, vor allem erkennt man den Colorado River zu Anfang gar nicht, weil er so weit weg ist. Wir sind zwar geflasht, aber weil die Entfernung so unreal ist und das Wetter auch nicht das Beste, nicht so richtig ergriffen von diesem Naturschauspiel. Also toll, dass wir da sind, klar. Aber es fühlt sich nicht so nah an irgendwie, schwer zu beschreiben. Wir genießen den Tag im Canyon, snacken gemütlich und nehmen am Abend noch eine andere Stelle mit, an der es richtig schön ruhig ist. Herrlich. Natürlich sehen wir auch den Sonnenuntergang (das, was man halt davon sehen kann, denn so doll schien die Sonne nicht). Ein guter Tag, den wir stilecht bei Burgern ausklingen lassen. 


Donnerstag, 08.03.2018 – Antelope Canyon, Lake Powell & Horseshoe Bend

 

Gestern am Grand Canyon hatten wir tatsächlich noch jemanden wegen des Antelope Canyons erreicht. Unsere Tour wird von Page aus starten und wir mussten leicht schlucken, als wir den Preis hörten. Mit Gebühren und Tourismussteuer gut 80 Dollar. Aber man ist vielleicht nur einmal im Leben da, deshalb hatten wir uns entschlossen, das einfach mitzunehmen. Außerdem kam eine kleine Finanzspritze von Agnes Mum und ihrer Freundin Gudrun, die das bzw. den Grand Canyon auf jeden Fall möglich machen wollten. 

Wir hatten die Morgentour um 8 oder 9 Uhr vereinbart, relativ früh. Wir gehen also hin, checken ein und haben dann noch Zeit zum Düdeln, so dass wir im Auto eine kleine Runde snacken. Die Tour findet mit drei offenen Autos, wie Planwagen, statt. Wir setzen uns alle hin und der Fahrer rumpelt los. Am Canyon sind wir nicht die einzigen. Alles ist streng getaktet: Wir haben gut eine Stunde Zeit, einmal durch den Antelope Canyon zu spazieren, dann stehen die anderen Gruppen schon wieder bereit. Wir haben einen ganz netten Führer, der uns viel erklärt. Der Slot Canyon war zufällig gefunden worden, er war total verschmutzt und mit Graffitis verunstaltet. Da er im Reservat der Navajos liegt, bieten diese auch die Touren an. 

Unser Guide bringt uns also durch den hellen Canyon mit seinen irre schönen, vielen bunten Farben, nimmt immer wieder die Handys der Teilnehmer und macht spezielle Fotos. Er zeigt, wo man durch das Licht-Schatten-Spiel welche Personen oder Dinge entdecken kann, z.B. einen Geist. Ist lustig und die Handys machen reichlich Fotos. Der Rückweg geht dann ganz schnell, wir müssen wieder durch den Canyon durch, weil sich schon die anderen Menschen vorne reinschieben.

Der Antelope ist auf jeden Fall ein Muss, weil man die Gewalt der Natur hier einfach hautnah spüren kann. 

Im Anschluss, es ist immer noch früh, gönnen wir uns in einem Supermarkt einen Kaffee und ein bisschen Gebäck, dann fahren wir an den Lake Powell. Wir entdecken einen Parkplatz, auf dem wir fast alleine sind, und spazieren einfach den roten Sandstein auf und ab. Es ist so toll, wir genießen es beide so sehr und können richtig durchatmen. Die Tage waren bisher immer von relativ strikten Zeitplänen (die mehr oder weniger eingehalten wurden) geprägt, Zeit zum Verschnaufen war wenig da, wir wollen ja auch viel sehen. Deshalb tut uns der heutige Tag einfach so gut. Wir hatten im Vorhinein tatsächlich überlegt, ob wir noch einen weiteren Nationalpark mitnehmen, haben uns aber bewusst dagegen entschieden, weil wir gemerkt haben, dass wir den nicht hätten genießen können. Es wäre nur "Liste abarbeiten" gewesen. So ist es viel besser!

Wir sind richtig lange am Lake Powell, dann fahren wir noch zu Horseshoe Bend. 

Das ist ein hufeisenförmiger Mäander des Colorado Rivers, in dessen Mitte ein riesiger Felsen steht. Der Felsen sieht deshalb aus wie eine Insel! Ist cool. Alle anderen finden das auch ;D Deshalb sind die Dixiklos auch alles andere als episch, Agnes geht extra auf das, was am weitesten abgelegen ist. Der Weg zum Horseshoe Bend dauert etwas, wir nehmen Wasser mit, weil es irre heiß ist. Danach haben wir Hunger und essen ein bisschen was im Auto. 

Dann neigt sich der Tag auch schon wieder dem Ende und wir fahren gemütlich in Richtung Bryce Nationalpark. Dabei kommen wir an so vielen so unfassbar schönen Stellen vorbei, dass es richtig schwer ist, zu sagen: Hier halten wir an, hier fahren wir weiter. Die Strecke ist mit diesen roten Farben einfach ergreifend, unbeschreiblich. Wir nehmen noch eine Stelle mit, an der auch andere Autos parken. Dort stehen große Felsen auf kleinen und sehen lustig aus. Auch sind aus riesigen Felsen Hütten entstanden, man kann richtig in die Felsen reingehen und dort sitzen. Klar sind sie schon verwittert, aber es ist trotzdem beeindruckend. 

Beeindruckend ist auch, dass es wieder kälter wird. Wir fahren offensichtlich höher, plötzlich liegt wieder Schnee. Den Sonnenuntergang sehen wir deshalb dick eingemummelt mit Blick auf schneebedeckte Wiesen! Irre, dieses Land mit seinen ganzen Klimazonen.